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Die Einsamkeit des HR-Managers. Fühlen Sie sich nicht wie eine Insel, sondern erschaffen Sie einen Archipel

In einer Welt, in der die Zusammenarbeit in Unternehmen eine große Rolle spielt, haben HR-Manager:innen zwar bei den meisten Prozessen eine zentrale Bedeutung, fühlen sich aber dennoch oft wie einsame Inseln.

An wichtigen Entscheidungen beteiligt und doch unverstanden oder sogar gefürchtet, fühlen die Verantwortlichen von Human Resources sich im Unternehmen traditionell eher einsam.

Zwar verändert sich das Verhältnis zwischen der Personalabteilung und dem Rest des Unternehmens nach und nach, aber dieser Prozess der Annäherung steht erst am Anfang: HR wird oft immer noch mit Misstrauen oder sogar Furcht begegnet.

Doch jede:r HR-Manager:in kann die eigene, einzigartige Rolle beibehalten und gleichzeitig erfolgreich Beziehungen aufbauen, die sowohl für ihn oder sie persönlich als auch für die Kolleg:innen von Nutzen sind.

Doch wie kann man sich von diesem Gefühl der Einsamkeit befreien?
Wie kann man ein aktiver Teil des Archipels werden, das einen umgibt?

Lassen Sie uns Punkt für Punkt betrachten, wie man ein vollwertiger Teil der Geschäftswelt und darüber hinaus wird, indem man in Entscheidungsrunden sitzt und den Prozess der umfassenden digitalen, kulturellen und sozialen Veränderungen mitgestaltet, die die Unternehmen derzeit erleben.

Inhaltsübersicht:


  1. Daten: die Sprache der HR der Zukunft
  2. HR sein, bedeutet, nicht (nur) HR zu sein
  3. Die Macht der Vernetzung: ein Kaleidoskop von Möglichkeiten
  4. Raus aus dem Elfenbeinturm: Verbindung mit der Außenwelt aufnehmen
  5. Hybrides Arbeiten: die physische Einsamkeit überwinden und das Zugehörigkeitsgefühl stärken
  6. Zum Abschluss: HR als CEO, das Zentrum des Archipels

1. Daten: die Sprache der HR der Zukunft

Der Datensatz, die Daten. Diese beiden Wörter hören Sie sicherlich seit Jahren. Das ist kein Zufall.

Daten beherrschen mittlerweile die Geschäftswelt und sind die Sprache, mit der HR die eigenen gefühlten und vorausschauenden Wahrnehmungen konkretisieren und mit Zahlen untermauern kann.

In einer Welt, die sich nur noch um Daten zu drehen scheint, verändert sich Ihre Rolle als Personalverantwortliche:r grundlegend. Sie liefern den Entscheidungsrunden nicht mehr "nur Gefühltes", sondern können jetzt mittels Technologie detaillierte Analysen und konkrete Kennzahlen vorlegen und auf der Grundlage solider, objektiver Fakten, die nicht anfechtbar sind, Strategien und Initiativen präsentieren: ein Ansatz, der Ihre Position sowohl gegenüber dem Management als auch gegenüber den anderen Unternehmensbereichen stärkt.

Wir haben es in diesem Jahr schon mehrfach erwähnt: Der Markt ist inzwischen ein Seller’s Market auf dem Unternehmen den Bewerber:innen ihr Angebot "verkaufen" müssen. Sie müssen also wissen, was sie in den Augen der Kandidat:innen attraktiv macht und von den Mitbewerbern unterscheidet.

Es liegt auf der Hand, dass man unter diesen Bedingungen zunächst seinen Zielmarkt kennenlernen muss. Und Daten ermöglichen genau das, und zwar auf äußerst gezielte und ausgeklügelte Art und Weise: Sie zeigen, was die tatsächlichen Bedürfnisse der heutigen Fachkräfte und der jüngeren Generationen sind und welche Forderungen sie stellen. Und sie zeigen auch, wie Ihr Unternehmen von außen wahrgenommen wird, wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz positioniert und wie Sie Ihr Employer Branding optimieren können.

Aber das ist noch nicht alles.

Dank der detaillierten Analyse Ihrer internen Such- und Auswahlprozesse zeigen die Daten auch eventuelle Schwachstellen oder Schwierigkeiten auf und liefern Interpretationsansätze für mögliche Lösungen. Zum Beispiel: Ist es notwendig, die Einstellungen zu beschleunigen? Sollten die Methoden der Bewerberbeurteilung verändert werden? Müssen die Phasen der Einstellungsgespräche ausgeweitet oder verkürzt werden?

Wenn Sie darüber hinaus regelmäßig interne Umfragen durchführen, können die Zahlen Aufschluss darüber geben, wie die allgemeine "Stimmung" unter Ihren Mitarbeitenden ist und wie sie auf mögliche unternehmerische und strategische Veränderungen reagieren. So können Sie schnell erkennen, welche Initiativen Sie ergreifen müssen, damit die Angestellten ihre Ziele am besten erreichen, sich wohlfühlen und langfristig bleiben.

Daten ermöglichen es Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, diese in konkrete Aktivitäten umzusetzen und deren Wirksamkeit anschließend zu überprüfen sowie die Ergebnisse zu sichern. Und last but not least: Daten lassen sich teilen. Zahlen sind objektiv und bieten die optimale Grundlage für einen Dialog, in den alle Unternehmensbereiche einbezogen werden.

Somit sind Sie nicht (mehr) von Ihren internen Partner:innen isoliert, sondern ein:e wichtige:r Akteur:in bei der Festlegung von Unternehmensstrategien.

Denn Talent Attraction, Mitarbeiter-Gewinnung und -bindung sind nicht nur Aufgabe der Personalabteilung. Sie betreffen das gesamte Unternehmen. Und das gilt genauso auch für das Employer Branding, die Ausbildung sowie die Karrierewege und die Such- und Auswahlprozesse.

Ihre Aufgabe, die von HR, besteht darin, auf der Grundlage konkreter Fakten und einer Marktanalyse Lösungen vorzuschlagen, um gemeinsam zu guten, tragfähigen Entscheidungen zu gelangen.

So weit, so gut.

Eines möchten wir jedoch noch klarstellen: So wichtig die analytische Seite ist, so wichtig ist auch die empathische Seite. Es ist genau diese Empathiefähigkeit, die Sie auszeichnet, und sie darf daher niemals in den Hintergrund treten.

Wie wir in diesem Beitrag festgehalten haben, stellt die Fähigkeit, Personen auch jenseits ihre Selbstwahrnehmung zu verstehen, eine besondere Stärke von HR dar. Sie erkennen die Gewohnheiten, die Stärken, die Bedürfnisse und wissen, wie man die Menschen dazu bringt, ihr Potenzial bestmöglich zu entfalten.

Diese Begabung in Verbindung mit einer eher analytischen Kompetenz sorgt erst für die Möglichkeit, in einen konstruktiven Dialog mit den schon erwähnten Partner:innen im Unternehmen zu treten.

Sie bilden also die Brücke zwischen den Menschen und der Strategie, zwischen den Daten und den Entscheidungen, sind ein zentrales Element für den Erfolg des Unternehmens in einem sich ständig verändernden Umfeld.

Und damit sind wir weit entfernt von jeder Art von "Einsamkeit".

2. HR sein, bedeutet, nicht (nur) HR sein

Einsamkeit bedeutet auch, "keine Grenze zu überschreiten". Immer auf der eigenen kleinen Insel zu bleiben und den übrigen Archipel nicht zu erkunden.

Als HR-Manager:in müssen Sie der Einsamkeit also auch dadurch begegnen, dass Sie die althergebrachten Grenzen des eigenen Bereichs überschreiten.

Wie gesagt sitzt die Personalabteilung vollkommen zu Recht in den Entscheidungsrunden. Und der von ihr beigesteuerte Mehrwert steigt proportional zur Anzahl der Aspekte der Geschäftswelt und der Welt im Allgemeinen, mit denen sie sich auskennt.

Für alle, die sich noch am Anfang der Karriere befinden oder von einer Tätigkeit in der HR-Abteilung träumen, ist es also absolut sinnvoll, Themen zu erkunden, die außerhalb der Kernbereiche von HR liegen.

Es ist (zu Recht) schon weit verbreitet schon weit verbreitet, während des Studiums zu arbeiten und dabei auch in Bereichen tätig zu sein, die nicht zum Inhalt des Studienfachs gehören. Die Arbeitswelt über einen Seiteneingang zu betreten ist manchmal der richtige Weg, um das kennenzulernen, was man später im Unternehmen gestalten wird.

Etwas über das Business, die Finanzen, die Kundenbetreuung usw. zu wissen, hält Sie nicht von Ihrem eigentlich Ziel ab, nämlich zu lernen und zu erkennen, wie Sie sich am besten um die Menschen im Unternehmen kümmern. Ganz im Gegenteil: Alles zusammen macht Sie zu einem Profi, der den Markt und seine Dynamiken kennt und daher auch weiß, wie mit ihm umzugehen ist, wie man ihn erfolgreich nutzen und gestalten kann.

Das gilt genauso für alle, die bereits Profis in diesem Bereich sind und einiges an Erfahrung mitbringen.

Das Ziel bleibt immer gleich: neugierig und wissbegierig zu bleiben.

Aktiv mit den anderen Unternehmensbereichen in Kontakt zu treten, ist der Schlüssel zur erfolgreichen "Flucht" aus der gefühlten Einsamkeit. Denn so treffen Sie die Menschen, die Kolleg:innen, direkt in ihrem eigenen Arbeitsbereich.

Von den Logistiker:innen im Lager über die Leute in der Fertigung oder denjenigen, die eine Dienstleistung erbringen, bis hin zu den führenden Manager:innen.

Gehen Sie zu all diesen Menschen und zwar an ihren Arbeitsplatz: Sie werden Ihnen gern die eigene Welt zeigen, sich öffnen und gesehen fühlen. Gesehen und gehört.

Das wird zwei positive Effekte für Sie haben:


  • Sie werden einerseits den eigenen Horizont erweitern, das Business näher kennenlernen, wer es leitet, aber auch wer etwa das Produkt tatsächlich herstellt. Sie werden die Menschen und ihre Arbeitsumfelder kennenlernen und lernen, mit Entwicklungen und Dingen umzugehen, die theoretisch nicht in Ihren Bereich fallen. Das heißt: Sie werden beobachten, zuhören, physisch in Kontakt kommen und die konkreten Bedürfnisse der Menschen kennenlernen.
  • Andererseits werden Sie erkennen, dass Sie nicht allein sind, überhaupt nicht allein. Es jetzt nicht sind und es auch nie gewesen sind. Sie kommen den Mitarbeitenden physisch und mental näher und diese merken dadurch, dass sie in Ihnen eine Führungs- und eine Begleitfigur finden können.

Wichtig ist dabei, dass Sie kein:e Manager:in im strengen Wortsinn sind, sondern vielmehr ein:e Leader:in, um genauer zu sein, ein positiver Leader, eine positive Leaderin. Wir haben es bei den HR-Trends für 2024 schon betont: HR ist der Bereich, der ein positives Leadership umsetzen kann, die Mitarbeitenden beim Erreichen der Ziele begleiten, sie inspirieren und für einen effektiven Dialog mit dem Management sorgen kann. Sie sind es also, die den fruchtbaren Boden dafür bereiten, damit die Angestellten ihr Potenzial voll entfalten und das ganze Unternehmen zu den bestmöglichen Ergebnissen führen können.

3. Die Macht der Vernetzung: ein Kaleidoskop von Möglichkeiten

Die anderen, die anderen Inseln im Archipel, sind nicht nur die anderen Abteilungen Ihres Unternehmens, sondern auch diejenigen, die in anderen Unternehmen die gleiche Rolle wie Sie innehaben, andere HR-Manager:innen.

Der Kontakt zu ihnen ist nicht nur wichtig, er ist unverzichtbar. Der Austausch mit Menschen, die in anderen Bereichen und Themenfeldern dieselben Aufgaben wie Sie haben, ist eine der spannendsten Inspirationsquellen, die Sie finden können.

Die Teilnahme an HR-Networking-Veranstaltungen, ob persönlich oder online, ist für Ihre berufliche Entwicklung entscheidend, und zwar unabhängig davon, wie viel Erfahrung Sie bereits mitbringen.

In einer Zeit permanenter und oft unvermittelter Marktveränderungen ermöglicht die Vernetzung es Ihnen, über die neuesten Trends, neue Technologien und neu aufkommende Methoden auf dem Laufenden zu bleiben.

Vor allem aber verschafft sie Ihnen einen hervorragenden Blick auf die Richtung, in die sich der HR-Sektor entwickelt, da Sie ihn in seiner Gesamtheit und aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrnehmen.

Die Arbeitswelt und die Menschen in ihr müssen genau wie das Leben an sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, um sie bis ins Detail zu durchdringen und zu verstehen.

Der vergleichende Austausch ermöglicht diesen Blick aus verschiedenen Perspektiven. Wie bei einem Kaleidoskop: Das Fernglas ist ein einzelnes Teil, wie hier die Rolle von HR, aber die Ansichten und Visionen, die man durch dieses Fernglas sehen kann, sind vielfältig und potenziell unendlich.

Das gilt auch für die Visionen, die Ihnen andere Personalverantwortliche aufzeigen können.

Der Austausch mit Fachleuten aus anderen Kontexten, aus Unternehmen anderer Bereiche, Größen und Standorte kann Ihnen die Augen für Arbeitsweisen öffnen, an die Sie selbst nie gedacht haben, und Sie dazu inspirieren, in Ihrem Unternehmen innovative Praktiken einzuführen.

Wir leben alle in derselben Welt, aber jede:r sieht sie ein wenig anders.

Und erst die Gesamtheit dieser Ansichten ergibt das endgültige Bild: eine sehr viel umfassendere Interpretation der Geschäftsdynamiken, für die Sie zuständig sind und die Sie gestalten müssen.
Wenn Sie das vollständige Bild dann vor sich haben, sind Sie in der Lage, die richtige Richtung für die Zukunft einzuschlagen.

4. Raus aus dem Elfenbeinturm: Verbindung mit der Außenwelt aufnehmen

Jetzt haben wir über den Dialog mit den anderen Abteilungen des Unternehmens und die Vernetzung mit anderen Personalabteilungen gesprochen.

Aber es gibt noch eine Welt zu erkunden: die Außenwelt.

Um die sogenannte "Einsamkeit von HR" zu überwinden, müssen Sie den Elfenbeinturm verlassen, hinaus auf die Straße gehen und sich aktiv mit Ihrer Umgebung auseinandersetzen.

Dabei geht es nicht nur darum, einfach Menschen zu beobachten, sondern auch darum, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, ihre Lebensweise, ihre Interessen und ihre Wünsche kennenzulernen und zu verstehen.

Das Ziel? Lernen Sie mögliche Kandidat:innen kennen. Und auch die Menschen, die bereits in Ihrem Unternehmen arbeiten.

Gehen Sie mit der Kamera näher ran, zoomen Sie in ihr Leben hinein.

An welchen Orten halten sich die jüngeren Generationen auf? Wo treffen sie sich am Samstagabend, welche Fernsehserien schauen sie, wem folgen sie auf Social Media? Wie sprechen sie? Wie gehen sie miteinander und mit der Welt um sie herum um? Welche Vorlieben, Leidenschaften, Wünsche und Bedürfnisse haben sie?

Und genauso.

Wie verbringen die Mitarbeitenden Ihres Unternehmens ihre Wochenenden? Welche Bedürfnisse könnten sie für sich und ihre Familie haben?

Wenn Sie sich wirklich für die Menschen interessieren, auch für die Bevölkerungsgruppen, mit denen Sie wahrscheinlich nicht jeden Tag zu tun haben, weil sie in Bezug auf Alter und/oder Gewohnheiten weit von Ihnen entfernt sind, erkennen Sie, wie Sie ihren Bedürfnissen sinnvoll begegnen können.

Erforschen Sie aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Trends. Ob Musik, Kunst, beliebte Fernsehserien, Sport oder andere Freizeitaktivitäten - jeder Aspekt der heutigen Alltagskultur kann Ihnen wertvolle Einblicke vermitteln.

Wie bereits gesagt: Dieses Eintauchen in die Kultur ist von entscheidender Bedeutung, um eine authentischere Verbindung zu der Zielgruppe aufzubauen, die Sie erreichen möchten, und um HR-Strategien zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen gerecht werden.

Dies wird nicht nur den Prozess Ihrer Talent Acquisition verbessern, sondern auch dazu beitragen, ein integratives, einladendes, anpassungsfähiges und somit optimales Arbeitsumfeld für die erfolgreiche Mitarbeiterbindung zu schaffen.

Es gibt noch einen weiteren Vorteil: Sie können Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt besser antizipieren und darauf reagieren, da Sie neu aufkommende Kompetenzen früh erkennen und Ihre Weiterbildungs- und Entwicklungsstrategien entsprechend anpassen können.

Schließlich wird das alles die Unternehmenskultur bereichern: Denn Sie werden in der Lage sein, die Methoden der Wertevermittlung ganz gezielt an jede Gruppe anzupassen; die richtigen Pläne für das Wohlbefinden aufzustellen und umzusetzen; herauszufinden, auf welche Bereiche Sie sich konzentrieren sollten, z. B. etwas, das mit der Umwelt, der Nachhaltigkeit und der Freiwilligenarbeit zu tun hat, oder etwas, das die Geselligkeit und die Teambildung fördert.

Kurz gesagt ist die aktive Verbindung mit der Außenwelt offensichtlich ein weiterer Weg aus der Einsamkeit, aber sie ist viel mehr als das.

In den Augen der anderen zeichnen Sie sich dadurch als echte Führungspersönlichkeit aus, wenn es darum geht, zu verstehen, was die Menschen antreibt und welche Faktoren sie motivieren. Und schließlich sind die Menschen das, was ein Unternehmen ausmacht.

5. Hybrides Arbeiten: die physische Einsamkeit überwinden und das Zugehörigkeitsgefühl stärken

Nachdem wir nun das Beziehungsgeflecht innerhalb, außerhalb und im Umfeld des Unternehmens betrachtet haben, wollen wir uns ganz real in die Büros begeben.

Das ist ebenfalls wichtig, denn in einer Welt, in der Smart Working ein "Must-have" geworden ist, sind die Räume im Unternehmen nicht immer voll, während wiederum die Bildschirme unserer PCs, an denen gerade Gespräche geführt werden, voller virtueller Gesichter sind.

Das Gefühl der Einsamkeit besteht also nicht nur im Kopf, sondern ist auch physisch konkret.

Die gute Nachricht ist, dass wir es jetzt mit einer Form hybriden Arbeitens zu tun haben und nicht mehr mit kompletter Remote-Arbeit, wie sie während der Pandemie notwendig war.

Die Menschen haben von einer Ära der Notwendigkeit zu einer Ära der "Bewusstheit" gewechselt: Heute wollen die Menschen so flexibel wie möglich wählen, ob sie von zu Hause oder im Büro arbeiten. Dass Arbeitnehmer:innen die sogenannten hybriden Arbeitsformen bevorzugen.

Das Bedürfnis, über die eigene Zeit und den eigenen Raum möglichst frei zu verfügen, ohne jedoch auf die Möglichkeit verzichten zu müssen, sich von Zeit zu Zeit mit Kolleg:innen zu treffen, wird immer größer.

In der Praxis sind die Menschen heute auf zwei verschiedene Arten miteinander verbunden: über einen Bildschirm, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, und physisch, wenn sie im Büro arbeiten.

Es versteht sich von selbst, dass HR an zentraler Stelle steht, wenn es darum geht, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Formen zu finden.

Und auch hier können wir den Eindruck der Einsamkeit widerlegen: Sie als HR sind nicht allein, Sie sind vielmehr das Bindeglied.

Sie haben die Aufgabe, das Zugehörigkeitsgefühl zu pflegen und zu erhalten und in einer Welt, in der Hybridarbeit den Alltag prägt, weiterhin die Unternehmenskultur zu vermitteln.

Die Mitarbeitenden wollen sich einbezogen fühlen, als Teil eines Ganzen, auch wenn sie weit weg sind.

Einerseits können Sie für die schon im Unternehmen tätigen Angestellten regelmäßige Online- oder persönliche Treffen, teambildende Maßnahmen, Firmenveranstaltungen, häufige Teambesprechungen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten organisieren und Freiwilligeninitiativen und soziales Engagement anregen. Alle diese Aktivitäten haben wir hier in einem entsprechenden Abschnitt bereits vorgestellt.

Andererseits sollten Sie die neuen Ressourcen nicht vergessen, insbesondere wenn es um junge Talente geht. Denn für sie ist es anfangs nicht gerade einfach, sich in einer so flexiblen Arbeitswelt, die sich ständig im Fluss befindet, zu "orientieren". Daher müssen Sie "Orientierungsmarken" für sie setzen: ein gut strukturiertes Onboarding und, schon zuvor, passende Preboarding-Aktivitäten, regelmäßige Treffen mit dem Team, Momente des Austauschs und gegenseitiges Feedback sowie maßgeschneiderte Schulungen.

Als Personalverantwortliche müssen Sie sich auf die zentralen Momente im Leben Ihrer Mitarbeiter:innen konzentrieren, vom Eintritt ins Unternehmen über ihre interne berufliche Entwicklung bis hin zu den Gelegenheiten des Austauschs mit Kolleg:innen. Ziel ist es, eine optimale Employee Experience zu gewährleisten, die dem Bedürfnis der Mitarbeitenden nach Unabhängigkeit und (zugleich) Verbundenheit entspricht.

6. Zum Abschluss: HR als CEO, das Zentrum des Archipels

Lassen Sie uns diese Liste mit dem Punkt abschließen, der alles bisher Gesagte besonders anschaulich macht: Sie sind keineswegs allein im Unternehmen, das haben wir nachgewiesen, und es wird durch die Tatsache bestätigt, dass Sie sogar sein:e CEO werden können.
Genau, Sie haben richtig gelesen.
Es gibt Beispiele von HR-Manager:innen, die CEOs geworden sind, und sie sind durchaus bemerkenswert: Mary Barra, CEO von General Motors; Lisa M. Weber, CEO von Metlife; Nigel Travis, CEO von Dunkin' Brands Group; Anne Mulchay, CEO von Xerox; Bernard Fontana, CEO von Framatome.

Ein schwieriges Unterfangen? Sicher, denn das ist es für alle. Unmöglich? Nein.

Im Gegenteil, als die Person, die ihre Mitarbeiter:innen am besten und detailliertesten kennt, sind Sie auch diejenige, die einen absolut einzigartigen Mehrwert bietet: Sie wissen, welche Auswirkungen jede Unternehmensentscheidung auf die Angestellten haben wird.

Sie können ihr Verhalten und ihre Reaktionen vorhersagen und wissen, was zu tun ist, wenn notwendige Veränderungen anstehen, die die Angestellten aus dem Gleichgewicht bringen könnten.

Das Ziel, CEO eines Unternehmens zu werden, stellt den Höhepunkt der bisherigen Ausführungen dar: Sich dem Dialog mit anderen Abteilungen zu öffnen, die Ressourcen des Unternehmens kennenzulernen, sich umfassend über das Business zu informieren und schließlich in die Außenwelt einzutauchen, um die Gewohnheiten aller Bevölkerungsschichten und Generationen kennenzulernen, wird es Ihnen ermöglichen, ein starkes Bewusstsein für die Unternehmensdynamik zu entwickeln und sich mit dem gesamten Archipel um Sie herum zu verbinden.

Natürlich ist Rom nicht an einem Tag erbaut worden und der Aufstieg von der Personalverantwortlichen zur CEO wird auch nicht einfach sein und von einem Tag auf den anderen erfolgen.

Wie wir in diesem Artikel gezeigt haben, sind die Herausforderungen auf dem Weg in eine Spitzenposition vielfältig: Sie müssen eventuelle Wissenslücken in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen schließen, Ihre Führungsqualitäten erweitern, indem Sie sie übertragbar machen, sich umfassendes Business-Wissen aneignen und für die eher technischen Bereiche auf externe Expert:innen zurückgreifen (und dabei dennoch das nötige Fachwissen erwerben, um am Puls der Zeit zu bleiben).

Aber was dieser Beitrag zeigt und was wir gerne vermitteln wollen, ist, dass Sie als HR-Manager:in alle diese Herausforderungen gut annehmen können, wenn Sie sich einer Sache bewusst sind: Wer eine enge Verbindung zu den Mitarbeitenden knüpft, der kann sie verstehen, kann ihren Bedürfnissen konkret begegnen und wird ein:e Gewinner:in der Arbeitswelt sein.

"Die Menschen ins Zentrum" ist der Satz, den wir seit 2020 ständig hören. Und es ist der Satz, mit dem wir unsere heutigen Ausführungen beschließen wollen, denn er war nie wahrer und aktueller.
Die Menschen und HR zusammen mit ihnen ins Zentrum.

An dieser Stelle können wir die Frage beantworten, die Ausgangspunkt für diesen Beitrag gewesen ist: "Hat HR den Platz im Archipel gefunden?"

Wir hoffen, jetzt ja, und wir hoffen, dass Sie sich einer Sache bewusst geworden sind: Sie sind nicht nur ein Teil davon, Ihre Insel liegt im Zentrum.

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